Abhängigkeit bei Digitalisierung
Mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung hat der Landesseniorenrat vor zu starker Abhängigkeit gewarnt. „Wir müssen unbedingt dafür Sorge tragen, dass die Teilhabe am öffentlichen Leben auch ohne digitale Geräte möglich ist“, erklärte der Vorsitzende Eckart Hammer. Das echte Leben dürfe allem digitalen Wandel zum Trotz nicht außer Acht gelassen werden.
Er verwies darauf, dass Arztpraxen telefonisch immer schwieriger zu erreichen seien und Termine teils nur noch über digitale Kanäle vergeben. Während der Corona-Pandemie beschränkten sich Schwimmbäder oder auch die Wilhelma in Stuttgart zunächst auf Online-Tickets. „Auch öffentliche Nahverkehrsverbünde sollten keine Rabatte für digitale Fahrkarten geben, dann ist der Normalpreis faktisch eine Strafgebühr“, fügte der Seniorenrats-Vorsitzende hinzu. „Eine Digitalisierung ohne analoge Begleitangebote ist exklusiv.“
Die Hälfte aller Menschen älter als 60 Jahre habe kein Smartphone, betonte Hammer. Die Hälfte der Über-80-Jährigen habe gar keinen digitalen Zugang. Diese Menschen dürften nicht einfach ausgeschlossen werden. Die Gründe, warum Menschen kein Smartphone besitzen, seien vielfältig, machte er deutlich. Nicht nur das Alter – auch Armut, Bildung oder Behinderungen.
© dpa-infocom, dpa:231211-99-251013/2
Verweis auf die Angaben in der Pressemitteilung zur Nutzung von Smartphones (Stand 2021):
https://www.dstgb.de/themen/digitalisierung/aktuelles/mehr-als-die-haelfte-der-ueber-65-jaehrigen-nutzt-kein-smartphone/
Hier können Sie sich umfangreich über den Medienumgang von Personen ab 60 Jahren in Deutschland informieren: