„ServicePlus“-Betriebe setzen besondere Anforderungen an den Wohnraum älterer Menschen um.
Filderstadt/Esslingen Eine „ServicePlus“-Schulung für Handwerksbetriebe findet am Freitag, 25. Januar, im Kronensaal der Kreissparkasse in Esslingen statt. Grundgedanke der Initiative „Service Plus“ ist es, Handwerkern und anderen Dienstleistern ein möglichst breites Hintergrund- und Fachwissen für die Ansprüche und Erfordernisse an den Wohnraum älterer Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen zu vermitteln.
Entsprechend geschulte und zertifizierte Betriebe können ihren Kunden deshalb zusätzlich zu ihrer Fachkompetenz besondere Beratungsleistungen anbieten. Landrat Heinz Eininger und Burkhard Wittmacher, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, eröffnen die Veranstaltung.
Ältere Menschen möchten so lange wie möglich in ihren vertrauten vier Wänden leben. Die „ServicePlus“-Schulung informiert über das Ausmaß und die Art der möglichen Hilfeleistung und was aus gesundheits- und pflegetherapeutischer Sicht geeignet ist, um bestehende Problemlagen der Betroffenen zu kompensieren. Handwerker und Architekten sind hier besonders gefordert, sich mit Weitblick und Fachwissen beratend einzubringen und baulich mögliche und notwendige Vorkehrungen zu treffen.
Mithilfe eines Alterssimulationsanzugs erleben die Teilnehmer, wie es sich anfühlt, mit entsprechenden Einschränkungen zu leben. Darüber hinaus zeigt die Schulung technische Lösungen auf, die den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben aktiv unterstützen und ein Verbleiben zu Hause ermöglichen. Dieser Aspekt wird vor dem Hintergrund des Pflegekräftemangels immer wichtiger. Unter dem Stichwort „Smart-home-Technologien“ thematisiert die Schulung außerdem die gesamte moderne Haus- und Gebäudetechnik als wesentliche technische Entlastungshilfe auch – aber nicht nur – für ältere und pflegebedürftige Menschen.
Verschiedene Referenten beleuchten in ihren Vorträgen das Thema „Alltagsunterstützende Assistenz Leistungen“ aus verschiedenen Blickrichtungen. Inge Hafner wird als erfahrene Altenhilfefachberaterin i.R. zu ergründen versuchen, was ältere Menschen wünschen. Dr. Uta Müller, wissenschaftliche Mitarbeiterin am internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen, stellt sich die Frage, wann technische Hilfen für Menschen im Alter sinnvoll sind. Dr. Jürgen Jarosch, Geschäftsführer des Elektro Technologie Zentrum Stuttgart (IZEW), berichtet über neue Ansätze zur Umsetzung von Smart Home, AAL und Co. Einen Überblick und praktische Beispiele präsentiert Birgid Eberhardt, Bereichsleiterin Smart home /AAL der Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg mbH (GSW). Einen Ausblick auf neue Trends gibt Prof. Dr.-Ing Franziska Meinecke, Professorin für Technik und Gesellschaft an der Hochschule Esslingen. Christian Oberle, Abteilungsdirektor bei der Kreissparkasse, berichtet außerdem über Möglichkeiten der Förderung und Finanzierung beim Umbau von alters- bzw. behindertengerechten Wohnungen. Eine Fachfirmenausstellung begleitet die Veranstaltung.
„ServicePlus“ gibt es seit mehr als zehn Jahren als landkreisübergreifende Kooperation zwischen den Kreisseniorenräten und den Kreishandwerkerschaften aus den Landkreisen Esslingen, Göppingen, Rems-Murr und Reutlingen sowie dem DRK Göppingen, dem Partner ikk classic, dem Landkreis Esslingen und der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen.
Die Schulung im Kronensaal der Kreissparkasse präsentiert das überarbeitete Konzept von „ServicePlus“. Sie wird deshalb als mit neuen Inhalten versehene Grundschulung auch für bereits zertifizierte Betriebe als Auffrischung bzw. Weiterbildung angeboten. Im Anschluss an die Schulung wird in jedem Kooperations-Landkreis eine Fortbildungsveranstaltung organisiert.
Anmeldungen nehmen der Kreisseniorenrat Esslingen e.V., Karl Praxl, Vorsitzender, 0711 / 773173, info (at) ksr-es.de , sowie die Kreishandwerkerschaft Esslingen-Nürtingen, Kandlerstr. 11, 73728 Esslingen, Tel. 0711 / 359373, info (at) kh-esslingen-nuertingen.de, entgegen. Dort gibt es auch weitere Informationen.