Kreis Göppingen. Über die Handlungsfelder des Diakonischen Werks und der Diakonie im Landkreis Göppingen berichtete der Geschäftsführer Sascha Lutz vor dem Kreisseniorenrat in dessen jüngster Vorstandssitzung. In der Reihe der Vorstellungen der im Kreis Seniorenarbeit betreibenden Verbände erläuterte er, wie die Diakonie entstanden ist und sich zu einem weit verzweigten Sozialverband entwickelte.

Ursprung der Diakonie war das Haus Rauhe in Hamburg, das sich in den Dienst der „hilfsbedürftigen Nächsten“ stellte und damit auf dem 1. Evangelischen Kirchentag in Wittenberg 1848 die Initialzündung für den dort gegründeten „Centralausschuss für Innere Mission“ gab. In den Folgejahren entstanden zahlreiche regionale und lokale Zusammenschlüsse und Initiativen. Damals beteiligten sich die Vorläufer der heutigen „Diakonie“ am Aufbau des deutschen Sozialstaats. Nach der Gleichschaltung der Wohlfahrtsverbände in der Zeit des Nationalsozialismus und der schrecklichen Euthanasie auch in evangelischen Einrichtungen wurde in Folge des zweiten Weltkriegs 1945 das „Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland“ gegründet. Dieses stellte sich vor allem der Herausforderung, Kriegsheimkehrer, Vertriebene und Flüchtlinge zu versorgen.

In diseer Zeit wurde auch das Diakonische Werk Göppingen gegründet und ist seit dem Anlaufstelle für viele hilfesuchende Menschen, vor allem im Beratungskontext. Die offizielle Gründung der organisierten Diakonie erfolgte 1975.

In den Jahren vor und nach der Wende bildete die Aktion „Brot für die Welt“ einen der Schwerpunkte der überregionalen Verbandstätigkeit. Es wurden seither mehr als 1000 Projekte in verschiedenen Regionen der Erde durch Maßnahmen gegen Armut, Hunger und Gewalt unterstützt. Die Diakonie Katastrophenhilfe kümmert sich außerdem um Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung geworden sind und beteiligt sich zu diesem Zweck an der großen Spenden- und Hilfsorganisation „Deutschland hilft“.

Im Landkreis Göppingen werden eine Vielzahl von sozialen Dienstleistungen angeboten, darunter in der Frauen-, Kinder- und Jugendhilfe, in der Wohnungslosen- und Behindertenhilfe, durch ambulante Dienste und in Beratungsstellen; sie sind meist in mehreren Kreisgemeinden aktiv. Nicht allen Mitgliedern des Kreisseniorenrates war geläufig, dass auch die Heilsarmee und die Johanniter-Unfallhilfe die gleichen weltanschaulichen und religiösen Wurzeln haben wie weitere angeschlossene Verbände, die kooperativ und freundschaftlich zusammenarbeiten.

In den Diensten vorrangig für ältere Menschen hervorzuheben sind unter anderen die Sozialstationen der Diakonie in Göppingen, Geislingen, Uhingen, Bad Boll und Schlierbach, die der Bevölkerung als lokale Dienstleister im Bereich ambulanter Pflege- und Hilfe weithin bekannt sind. Deren Angebote werden gerne und umfangreich in Anspruch genommen. In der diakonischen ambulanten und stationären Pflege tätig sind Träger wie die Samariterstiftung, die Wilhelmshilfe, Evangelische Heimstiftung, das Alexanderstift und die Dienste für Menschen.

Die Aufführung der Einrichtungen ist hier nicht abschließend. „Mitten im Leben“ lautet das Leitwort des Zusammenschlusses der diakonischen Träger im Landkreis Göppingen. KSR-Vorsitzender Kauderer, bat darum, den Mitarbeitenden der gesamten Diakonie im Kreis Dank und Anerkennung für die engagierte Tätigkeit zu übermitteln. „Ohne sie wäre das große Aufgabenspektrum nicht erfolgreich zu bewältigen“, betonte Kauderer.